Certificate of Advanced Studies CAS Urban Forestry
Nachhaltiges Ökosystemmanagement im urbanen Raum
Tätigkeitsbeschrieb
Viele Berufe gestalten das urbane Ökosystem bewusst oder unbewusst mit: Doch wie arbeiten diese Berufsfelder zusammen, und wer integriert die verschiedenen Teilinteressen, damit ein nachhaltiges Management des urbanen Ökosystems gewährleistet werden kann?
Urban Forestry ist ein in der Schweiz neues Berufsfeld, das die verschiedenen Perspektiven und Berufsbereiche integriert und damit Planung, Management und Pflege von urbanen sowie periurbanen Baumbeständen in den Fokus rückt. Es handelt sich also nicht einfach um Forstfachleute, die nun urban denken. Urban Forestry ist mehr als das. Urban Forestry thematisiert auf interdisziplinäre Weise das Zusammenleben von Menschen in und mit dem urbanen Ökosystem – dies schliesst Bäume, stadtnahe Wälder, Parkanlagen, Grünflächen und die urbane Landschaft mit ein.
Im Auftrag von privaten und öffentlichen Stellen schützen und fördern Fachpersonen für Urban Forestry den Baumbestand im Siedlungsgebiet. Dies erreichen sie durch unterschiedliche Massnahmen:
- Sie beteiligen sich an der Konzipierung und Realisierung von Massnahmen für eine grüne Infrastruktur in Städten und Gemeinden.
- Sie fördern mit einer breiten Palette an Information, Sensibilisierung und Instrumenten die Gesundheit und Pflege von Bäumen.
- Sie kommunizieren die Besonderheiten und Werte von urbanen Bäumen in raumspezifischen Tätigkeitsfeldern, vernetzen die Akteurinnen und Akteure der Raum- und Verkehrsplanung, koordinieren und helfen bei der Lösung von Interessenkonflikten und unterstützen die nachhaltige Entwicklung des Raumes.
- Sie unterstützen Aufwertungsmassnahmen, Unterhaltsarbeiten sowie Monitoringprogramme im Siedlungsgebiet und bringen die Erkenntnisse in Entwicklungskonzepte ein.
- Sie arbeiten an der Schnittstelle zwischen Forst- und Raumplanung.
Voraussetzung
Die Grundvoraussetzungen für die Zulassung sind:
- Abgeschlossene Grundbildung (Hochschulabschluss auf Bachelorniveau oder ein vergleichbarer Abschluss sowie 2 Jahre Berufserfahrung). Annahme «sur Dossier» bei anderen Qualifikationen ist möglich.
- Die Fachkurse, die das Basismodul bilden, sind für alle interessierten Personen offen und sind einzeln buchbar.
- Fristgerechtes Einreichen der vollständigen Anmeldeunterlagen.
- Zulassungsgespräch mit der Lehrgangsleitung in Lyss (Dauer ca. 0,5 bis 1 Std., Termine werden individuell vereinbart).
Die Voraussetzungen sind kumulativ und in der abgebildeten Reihenfolge zu erfüllen.
Idealerweise verfügen Sie bereits über Erfahrungen in folgenden Bereichen: urbaner Landschaftsplanung und -gestaltung, urbanen Stadtwälder, substrat- und standortbezogenen Fragestellungen, Bäumen, Pflanzen und Tieren, stadtökologischen Fragestellungen, umweltsoziologischen und umweltpolitischen Aufgaben, Stadt- und Freiraumentwicklung, Raum- und Städtebau sowie -planung, «grüner» Architektur, oder nachhaltigkeitsbezogener, klimapolitischer Kommunikation.
Ausbildungsaufbau
Der Lehrgang in deutscher Sprache beginnt alle zwei Jahre, jeweils in den ungeraden Jahren. Er ist gegliedert in ein Basismodul, das die Fachkurse beinhaltet und ein Praxismodul. Sowohl das Basismodul als auch das Praxismodul werden mit einem Leistungsnachweis abgeschlossen.
- Basismodul: Wissenserarbeitung in folgenden Bereichen des Urban Forests: Gesellschaft und Kommunikation, Stadtplanung, Baum und Wald, Umwelt und Ökologie, urbane Landschaft. In Kurzpräsentationen werden die Erfahrungen und Eindrücke aus den Fachkursen mit je 2 ECTS reflektiert und dargestellt. Das Basismodul schliesst mit einer multimedialen Zusammenfassung (z.B. Kurzfilm o.ä.) ab. Ziel ist es, den Gesamteindruck und wichtige Erkenntnisse aus den Fachkursen in Einzel- und Gruppenarbeiten zu reflektieren.
- Praxismodul: Im Praxismodul wird das erlangte Wissen individuell an konkreten Beispielen aus der Praxis angewendet und die Ergebnisse in einer geeigneten selbstgewählten Form aufbereitet. Im Vordergrund steht die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Partnerstädten und die Arbeit an konkreten Fallbeispielen.
Ausbildungsdauer
1 Jahr berufsbegleitend, insgesamt 12 ECTS verteilt auf 5 Blöcke
Basismodul mit 10 ECTS
- 20 Kurs- / Praxistage bzw. kreative Online-Formate und Exkursionen
- 5 CAS-Kolloquien, online
- 5 interdisziplinäre Webinare
- 120 Stunden Selbststudium inkl. Gruppenarbeit mit eigenem Fallbeispiel
Transdisziplinäres Praxismodul mit 2 ECTS
- 1 Praxismodultag
- 50 Stunden Selbststudium (praktisches interaktives Abschlussprojekt, individuelle Coachings möglich)
Anbieter
Fachhochschule Graubünden
Sandra Bühler-Krebs
Pulvermühlestrasse 80
7000 Chur
bau-weiterbildung_at_fhgr.ch